Kurzgefasste Geschichte
Der Kärnthnerischen Linie des Hauses Rosenberg
Mit Erwähnung der Quellen denen diese Geschichte entschöpft
ist,
nebst mehreren Beilagen
zusamm[en] getragen
von Ferdinand Fürsten v. Ursini und Rosenberg
Inhalt
Rosenberge Kärnthnerischen [= kärnthnerischer] Linie
[Die Seitenzahlen beziehen sich auf die originale Paginierung des 1. Teils]
d[ett]o d[ett]o d[ett]o 61 Gottraud Gräfin d[ett]o d[ett]o 62 Maria Sidonia d[ett]o d[ett]o d[ett]o 62 Anna Beatrix d[ett]o d[ett]o d[ett]o 62 Joseph Paris Graf d[ett]o d[ett]o 62 Franz Andreas detto d[ett]o d[ett]o 65 Maria Ernestine Gräfin v: Ursini und Rosenberg 67 Marianna d[ett]o d[ett]o d[ett]o 67 Karl Joseph Graf d[ett]o d[ett]o 67 Philipp Joseph d[ett]o d[ett]o d[ett]o 70 Leopold Anton d[ett]o d[ett]o d[ett]o 76 Maria Ernestine Gräfin d[ett]o d[ett]o 76 Maria Antonia Gräfin d[ett]o d[ett]o 76 Marie Gabrielle d[ett]o d[ett]o d[ett]o 76 Wolfgang Sigismund Graf d[ett]o d[ett]o 76 Maria Franziska Gräfin d[ett]o d[ett]o 80 Maria Anna d[ett]o d[ett]o d[ett]o 80 Maria Antonia d[ett]o d[ett]o d[ett]o 81 Maria Ernestine d[ett]o d[ett]o d[ett]o 81 Vinzenz Fererius Graf d[ett]o d[ett]o 81 Luisa Gräfin d[ett]o d[ett]o 89 Maria Charlotte Gräfin d[ett]o d[ett]o 89 Franz Xaver Fürst [von] Ursini [und] Rosenberg 90 Wolfgang Philipp Graf d[ett]o d[ett]o 98 Franz Seraph:[ikus] Fürst d[ett]o d[ett]o 99 Leopold Graf d[ett]o d[ett]o 116 Vinzenz d[ett]o d[ett]o d[ett]o 120 Maria Philippine Gräfin d[ett]o d[ett]o 122 Maria Gabrielle d[ett]o d[ett]o d[ett]o 122 Maria Dominika d[ett]o d[ett]o d[ett]o 122 Maria Zäzilia d[ett]o d[ett]o d[ett]o 123 Maria Seraphine Gräfin d[ett]o d[ett]o 123 Vinzenz Graf von Ursini u. Rosenberg 124 Ferdinand Fürst d[ett]o d[ett]o 125 Franz Xaver Graf d[ett]o d[ett]o 151 Friedrich d[ett]o d[ett]o d[ett]o 151 Joseph d[ett]o d[ett]o d[ett]o 167 Maria Therese Gräfinn von Ursini und Rosenberg 179 Manfred, Graf von Ursini und Rosenberg 189 [Sagen, Berichte, Erzählungen] [chronologische Geschichtstafel]Seite Vitellus Ursini 1 Vitellus Ursini v: Rosenberg 1 Heinrich Ursini v: Rosenberg 1 Kristian detto detto 2 Heinrich Urban d[ett]o 2 Kristoph v= Rosenberg 3 Heinrich detto 3 Herklein detto 4 Hermann detto 4 Udalrich detto 5 Albl detto 5 Albl detto 5 Heinrich detto 5 Wilhelm detto 6 Georg detto 6 Ulrich detto 6 Johann detto 6 Leo detto 6 Rudolf detto 6 Herkules detto 6 Kristoph detto 7 Wülfnig detto 7 Fridrich detto 8 Peter detto 9 Georg v. Rosenberg 12 Udalrich detto 12 Georg detto 12 Karl Konrad d[ett]o 13 Maximilian d[ett]o 13 Paul d[ett]o 14 Sigismund d[ett]o 14 Sebastian d[ett]o 15 Sophie d[ett]o 16 Helena d[ett]o 16 Georg Kristoph d[ett]o 16 Ulrich d[ett]o 20 Salome d[ett]o 21 Dorothea d[ett]o 22 Andreas d[ett]o 22 Johann Andreas Graf v Rosenberg 24 Georg Nikolaus Graf v Ursini und Rosenberg 39 Wolfgang Andreas d[ett]o d[ett]o d[ett]o 43 Johann Fridrich d[ett]o d[ett]o d[ett]o 58 Leopold Joseph d[ett]o d[ett]o d[ett]o 59 Georg Heinrich
Dieser Ehe sollen, demselben Manuskripten gemäß, die zweiy Brüder Kristian
und Heinrich Urban entsprossen, und solche so wie ihr Vater zu Friesach in der
Pfarrkirche zu St. Bartlme beerdigt worden seyn. In derselben Kirche befand sich
auch, wie Familien-Dokumente u., eine bey solchen befindliche Zeichnung
bewähren, das Grab eines Johannes Ursinus, Kaplan u. Vizedom von Friesach. -
Gedachten Grabsteines gemäß, wäre Kristian im Jahre 1231 u. Heinrich Urban
1237 gestorben. Oft erwähnten Schriften zufolge wäre die Gemahlinn Heinrich
Urbans v. Rosenberg eine Ottilia Gräfin v. Schaumburg gewesen, wie auch der
Stammbaum dieses einst sehr glänzenden Deutschen Hauses bewähren soll. [Seite 11] Die Schaumburgische Familien-Wappe bestand aus vier
gleichlaufenden Streifen, von denen der Mittlere, welcher so wie der Oberste
weiß war, das Schild diagonaliter durchschnitt, während die andern zwey
Streifen oder Balken lichtrother Farbe waren. Bucelinus, der bekante Genealogist,
sagte; Heinrichs Sohn namens Kristoph sey mit einer von Weissenek, vermutlich
Schwester jenes von Weissenek vermählt gewesen, der damahls Landesverweser des
Herzogthums Steyermark war, u. sey in diesem Lande im Jahr 1246 gestorben. - Das Schild derer von Weisseneck war in vier gleich große Felder abgetheilt,
das rechte Obere u. das linke Untere waren zur Hälfte, nämlich rechts,
schwarz, zur Hälfte , nemlich links, lichtroth. In jedem der zwey schwarzen
Streifen befanden sich, übereinander gereihet, drey Aufwärts gewendete weiße
Halbmonde, die zwey andern Felder waren weisser Farbe, jedes mit einem Hügel
schwarzer Farbe geziert, dem ein aufrecht stehendes, gegen die rechte Seite
zugekehrtes, lichtrothes Pferd gleichsam zu entwachsen schien. Im Rosenbergischen Falmilien-Archive befindet sich noch ein Dokument, des
Inhaltes, d[a]ß ebengenannter Kristoph Rosenberg vor dem Schrannen-Gerichte in
Grätz im Jahre 1238 ausrufen ließ, es möge sich jeder , der sich als sein
Gläubiger erweisen könne, zur Zahlung melden / Siehe 16. Beilage Seite 1: /
Sein Sohn hieß Heinrich, war im [Seite 12] Jahre 1260
Ober-Landeshauptman von Steyermark vermählte sich mit Vialanta[?] Gräfin v.
Ortenburg, deren Wappe bereits beschrieben worden, und starb im Jahre 1278, so
sagt Bucellinus u. Philipp Mancini, Kaiser Rudolfph des zweyten Bibliothekar, in
einer Geschichte der deutschen Kaiser österreich. Hauses, von Rudolfph dem
Ersten an bis zum zweyten dieses Namens, welches Manuskript sich noch in der
Kaiserl-Hof-Bibliothek zu Wien befinden soll. In Rede stehender Heinrich von Rosenberg hat im Jahre 1260 einen
Stiftungsbrief des Herzogs Ulrich von Kärnthen für Freudenthal (eine Karthause
in Krain) als Zeuge mitunterschrieben, wie das Rosenberg. Archiv u. Valvasors
Ehre des Herzogthums Krain, Band 3, Seite 142, zu erproben scheint (Siehe 16.
Beilage, Seite 2.). Heinrichs Sohn, Hercules v. Rosenberg, war einem
Seelenmeß-Stiftsbrief, datirt vom Jahre 1307, zufolge, der sich noch Anno 1718
bey der Stadt Pfarre zu Marburg befunden haben soll, vermählt mit einer Diemuth,
deren Familien Namen unbekannt ist. - Er sowohl, als seine Gemahlin sollen beym
Apostel-Altar in der Pfarr-Kirche zu Marburg bestattet seyn, u. der=[?]
Grabstein bezeugt hervon[?], d[a]ß er im Jahr 1310 gestorben sey, und sein,
übriges auch genannte [?] Wappe einen doppelten schwarzen Adler
im weissen Felde gehabt habe. Zufolge Bucellinus soll seine Schwester Katharina
einen Walther von Sternberg geheurathet haben, und nach dessen Tod Meinhard von
Malenthein. Aus erwähntem Stiftbriefe ist zu entnehmen, daß der Sohn des
Herkules / in solchem Hertklein genannt / Herrmann hieß (Siehe 16 Beil.
Seite 2). [Seite 13] Vermöge Bucellinus soll er noch um das Jahr
1367 gelebt haben. Zur ersten Frau hatte er Gertrud von Saldenhoffen[?], mit der
er eine Tochter erzeugte, die Barbara hieß, u. im Jahre 1360 Hanns von Hollnegg
ehelichte, wie aus einem Gewaltsbriefe /: Vollmacht: / erhellen soll, welcher
von einem Bernhard vom Pöttau / Pettau / bestätiget ist, und von der Tochter
ebengenannter Barbara, Namens Diemuth, die mit Reinprecht von Gleinitz vermählt
war, an ihren Vater, des Rosenbergischen und Söldenhof'schen Erbtheils wegen,
ausgestellt ward zum zweiten Mahl, (zu Folge Bucellinus) hatte sich Hermann im
Jahr 1350 mit Anna Putterer von Aigen vermählt, welche alt adeliche Steyrische
Geschlechts Wappe in einem schwarzen, diagonali[ter] auf dem weissen
Schildgrunde, liegenden Balken bestand, in dem sich, längs solchen, drey /
wahrscheinlich grüne / Eichenblätter befanden. Nach oftgenannten Genealogisten
soll ein Vetter Herrmanns, Namens Udalrich, Briefen vom Jahr 1328 zufolge, in
Krein gewohnt, u. sein Vater Albl von Rosenberg geheissen haben. Die Söhne
Udalrichs, nennt Bucellinus Albl den Jüngern u. Heinrich. Dem Rosenberg.
Archive gemäß verkaufte dieser Albl im Jahre 1391 seine Güter in Krain, u.
zwar einzelne Huben zu Ober=Lak Unter=Lak, Boditz, Lesikerl,
Pleschen, Tucovi[?], einen Zehend zu Kraschach u. einen Hof, wie auch eine
Mühle, beym Schenkenthurm um Hundert Vier und Dreyssig Mark Schilling Venediger
Münze, an Niklas von Stain (Siehe 16 Beilage Seite 3). Letzt genannter Heinrich
v. Rosenberg, verehelichte sich im Jahre 1360, nach Bucellinus, mit [Seite
14] Adelheid, Tochter des Grafen Heinrich von Schaumburg, Wittwe des
Grafen Herrman v: Ortenburg. Demselben Autor gemäß, hießen seine Söhne,
Wilhelm, Jörg / Georg /, Ulrich u. Johann, erzeugte Letzterer mit seiner
Gemahlin Barbara Gräfin von Schaumburg, deren Schwester Anna mit dem Grafen
Herrmann von Zili vermählt war, den Leo u. den Rudolph v. Rosenberg. Ersterer
dieser zwey Brüder hat nach Bucellinus um das Jahr 1450 Barbara, Tochter Georgs
von Schryrn, Wittwe Herrmanns von Thurn, wie der alte Stammbaum der von Schryrn
bezeugen soll, geheurathet, Rudolph aber wäre nach Balbinus und Wollebius im
Jahr 1420 Bräutigam der Ludmilla von Rosenberg, Böhmischer Linie gewesen, sie
aber vor der Hochzeit und er bald darauf in Böhmen, im Jahre 1432 gestorben.
Herkules, Sohn des Herrmann von Rosenberg, u. der Anna von Aigen, soll nach
Specilegi Rittuskusioni[?] eine Eva Kreugerin zur Gattin gehabt haben, u.
gegen das Jahr 1396 gestorben seyn. Die Kreugerische Wappe bestand aus vier gleich großen lichtrothen Feldern,
von denen das rechte Obere, u. das linke Untere mit einem weissen Rad, jedes der
andern Felder mit zwey kreuzweis übereinander gelegten rothen Fähnchen geziert
waren. Noch befindet sich im Rosenbergisch. Archiv ein Pfandbrief, vermög dessen
Friedrich der Colnitzer und seine Gattin eben erwähnten Herkules v. Rosenberg
/: im Documente Herklin[?] genannt / und seiner Gemahlin, um Drey und Siebzig
Gut Golds, dritthalb Huben, ein Gehölz u. eine Hofstadt bey Zirnberg in
Steyrmark im Jahr 1368 verpfändeten (Siehe 16 Beilage, Seite 5). Nach Philipp
Nancini's schon erwähnten Manuskripte hieß des Hercules v: Rosenberg [Seite
15] Bruder Kristoph, war dieser ein sehr erfahrener tapferer Kriegsmann,
hielt Herzog Ernst der Eiserne, Vater Kaiser Friedrichs des Vierten, viel auf
ihn, u. soll er Bräutigam der Regina von Siegendorf, Hofdame der Gemahlin des
Herzogs gewesen seyn. Aus Neustadt im Jahr 1412 erboth ihm der Herzog Ernst, mit
Mann u. Roß zu ihm zu stossen, wenn der König von Böhmen Sigmund komen
würde, ihm und seine Lande zu bekriegen, weil solcher ihm den Satz
(wahrscheinlich Waffenstillstand) aufgekündet, den der König doch durch seinen
Schwager, nämlich den Ältern von Cilli, mit ihm, dem Herzog, auf längere
Dauer geschlossen, und von welcher erneuerten Befehdung ihn sein Hauptman in
Steyer, Friedrich von Flatnitz, in Kentniß gesetzt habe. - Wülfing, Sohn des Herkules von Rosenberg, ward im Jahr 1414 von Herzog
Ernst, laut eines noch im Rosenberg.= Archive befindlichen Lehensbriefes /:
Siehe 16 Beilage Seite 7[:/] mit mehreren Gütern in Steyermark belehnt nemlich
mit Zwey Huben zu Wab[?] an der Peschnitz / Pesnitz / der Lehenschaft u.
der Feste zu Marburg einen Hof u. vier Hofstädte in der Pißting, von der
Herzoglich. Herrschaft Gonowitz als Lehenbar, u. mit welcher früher die von
Walser belehnt waren. - Nach Bucellinus u. Spicilegii Rittuskusioni[?] hatte er im Jahre 1400 eine
Regina von Zintzendorf geheurathet. Deren Haupt Wappe bestand aus vier gleich
großen Feldern von denen [Seite 16] das rechte Obere roth, das
linke Untere schwarz, und die Uibrigen weiß waren. Daß er jedoch im Jahr 1414 Katharina, Tocher Veriands von Schrampffen,
ehelichte, erhellt aus einer, noch im Rosenbergischen Arhive befindlichen
Heurathsbriefe, vermög welchen er ihr als Wiederlag und Morgengab seinen Hof zu
Gneissau[?], dreyzehn Huben daselbst, und drey Huben zu Burgstall
(wahrscheinlich bey Eibiswald) unter St: Lienhard (Leonhard) nebst allen zu
diesen Gütern Gehörigen verschrieb. Zwey Jahre darauf ward ihm von
seinem bereits erwähnten Oheim Kristoph v= Rosenberg anstatt des früher durch
einen Brand in Verlust gerathenen, ein neuer Verkaufs Brief ausgefertigt, über
sechs bei Groschau / wahrscheinlich Grüssau /, gelegenen Huben, u. zehn Eimer
Bergrecht daselbst; Bey diesem, ebenfalls in Rosenberg.= Archiv aufbewahrten,
Dokument sowohl , als bey dem vorerwähnten Heurathsbrief befindet sich als
Rosenberisches Insiegel, eine einfache fünfblättrige Rose, welche auch die
anfangs dieses geschichtlichen Auszugs bemerkten Friesacher Grabsteine und
Fenstergemählde zierte. - Friedrich, Wülfings Bruder, hatte eine Redtschütz zum Weibe, u. verkaufte,
oder vermachte im Jahre 1419, wie ein noch in Rosenberg. Arhive befindliches
Dokument erweist, seinen Bruder Wilfing, seiner Gattin und beyder zwey
leibserben eine Hofstadt, in Rabeneck gelegen, bey welcher vor Zeiten ein Jörko[?]
aufgesessen sey wahrscheinlich habe Kriegsfolge leisten müssen, sammt Bergrecht
u. übrigen zugehör (Siehe Beil.[age] 16, Seite 8). Ein Jahr [Seite 17] darauf
starb Wülfing, dessen Schwester Anna im Jahr 1408 einen Hartneid von Khreigg
geheurathet hatte / nach Bucellinus / und hinderließ den, mit Regina v:
Zinzendorf erzeugten Sohn Peter. Diesem u. seiner bereits erwähnten Stief
Mutter verkaufte ein Lienhard an der Retzitz gesessen, (während) ein Bergrecht
von Vier Eimer zu Grüssau u. eine Viertel Hube, bey welchem im Rosenberg.
Arhive vorfindigem Kaufsbriefe, als vom Verkäufer erbethener Zeuge, der
Judenrichter zu Marchpurg /: Marburg :/, nämlich der Edle Hermann der Waldner
bemerkenswerth seyn dürfte. In demselben, nähmlich 1421ten Jahre, stellte
Peter ein noch in Rosenberg. Arhive, befindliches Dokument aus, / um
Wiederholung zu vermeiden, wird hier bemerkt, d[a]ß in der Folge die Quellen
aus welcher dieser Geschichts Auszug geschöpft ist, nur dann angeführt werden,
wenn sie nicht im Rosenberg. Arhive befindlich sind /, in welchem er seiner
Stief Mutter zusicherte, dem Willen seines Vaters gemäß, ihr sein ganzes
Erbtheil Zehn Jahre lang zum unbeschränktem Genusse zu belassen, mit dem
Bemerken, d[a]ß wenn er während dieser Zeit irgend etwas unternehmen würde,
daß sie dem ruhigem Besitz stöhrte, dieses ganze väterliche Erbtheil, der
Stief Mutter u. seiner Schwester / wahrscheinlich Stiefschwester / Margret
freyes Eigenthum u. er dessen für immer verlustig würde. - Ebenfalls 1421 heurathete Peter v: Rosenberg Elisabeth, Tochter eines Edlen
Herren Friedrichs von Waitzhalm, der er im Heuraths Briefe Ein Hundert Achtzig
Pfund gute Wienerpfennig, sie ihm aber Neunzig Pfund in dieser Währung
verschrieb. Im Jahre [Seite 18] 1426 vermählte sich seine, schon
erwähnte Schwester Margerethe, mit Georg v: Raknitz, dem sie Anderthalb Hundert
Pfund Pfenninge als Haussteuer / Aussteuer / im Heurathsbrief verschrieb,
wogegen er ihr in solchem Drey Hundert Pfund gute Wiener Pfenninge zusicherte.
Im Jahr 1429 stellte seine Stiefmutter ihm, urkundlich, sowohl alle die von
seinem Vater ererbten Güter zurück, als auch die Familienschriften, mit dem
Bemerk, die zwischen ihr und Petern obgewalteten Mißfelligkeiten seyen, dank
der Vermittlung ihrer beyderseitigen Freunde u. anderer adeliger Leute,
ausgeglichen. In demselben Document macht sich Peter für sich u. seine Erben
anheischig, ihr dagegen jährlich um Weihnacht Sechshundert Pfund Wiener Pfennig
und eben soviel stets am St: Georgstag, solang sie lebt, zu verabfolgen. Im Jahr
1439 vermählte sich Peter zum zweyten Mahl, und zwar mit Sabina, Tochter eines
Georg v: Racknitz , u. stellte einen, mit dem bey seiner ersten Ehe gleichen
Heuraths Vertrag aus. Deren Wappe bestand in vier gleich großen lichtrothen
Feldern, mit einem weißen Pferds Kopfe so wohl in dem Obern rechten als linken
Felde, während die zwey andern Felder jedes diagonaliter mit einem weißen
querbalken von der Rechten zur linken durchzogen warn. Das Mittelschild weissen
Grundes führte einen aufrecht stehenden, rechts gewendeten, schwarzen Löwen.
Diese seine zweyte Gemahlin, leistete noch in demselben [Seite 19]
Jahr Verzicht auf einen übrigen Theil des einstigen Verlasses ihres Vaters,
sich mit den erwähnten schon erhaltenen Neunzig Pfund Wiener Pfennigen als
Heimsteuer u. Heurathsgut begnügend. - Peter starb 1452. Ein Stiftungsbrief, ihn und denen v. Hallnegg[?] sammt
ihrer Freundschaft zu St. Peter in der Marburger Pfarrkirche, eine jährliche
Seelenmesse zu halten, soll vom Jahre 1456 datiert seyn. - Eine andere solche Stiftung ward durch Siegmund von Racknitz, Sohn Georgs und
der bereits genannten Margaretha von Rosenberg, den Andenken Georgs, seinen
Nachkommen, dann seines Oheims Peter, und seiner, Jörg / Georg / und Ulrich
Rosenberger benanten Söhnen bey der Pfarr, St: Florian unterhalb Landsberg in
Steyermark gegründet. Zu diesem Zweck verschrieb der Stifter mehrere
Grundstücke, Zehende, Bergrechte, Höfe und Unterthanen jener Pfarre, wofür
Hanns Engelhard, damahls Pfarrer daselbst, für sich und seine Nachfolger in der
Pfründe sich anheischig machte, an jedem Freytag Abends eine Vigill, u. an
jedem Samstag Morgens ein Seelenamt abzusingen, mit dem Bedeuten, d[a]ß der
Priester bey letzteren nach dem Evangelium sich umzuwenden, u. für Genannten u.
aller Gläubiger Seelen zu bitten habe / Siehe 16. Beilage Seite 8 /. Nach
Bucellinus hatte Peter noch zwey Schwestern, nämlich Gertrud u. Agnes von
Rosenberg, von denen die Erstere im Jahre 1440 Georg von Welser, letztere
Reinpert[?] von Welser ehelichte. Die mit [Seite 20] Sabina von
Recknitz erzeugten Söhne Peters hießen nach Bucellinus Georg und Udalrich /
Ulrich / deren im letztgedachten Stiftbriefe ebenfalls Erwähnung geschieht.
Solche kommen auch in einem, 1512 verfaßten, Manuskripte, als im Jahr 1446 zum
Steyrisch. Adelgehörig vor. Georg der Kämmerer Kaiser Friedrichs des schönen
soll gewesen seyn, heurathete Barbara, Schwester u. Erbin eines Siegmund von
Spangstein, welcher Steyermarkisch. Familie Schild nach Bucellinus in vier
gleiche Felder getheilt war, von welchen schräge, nahmlich oben u. unten,
einander entgegen gesetzten Feldern, je zwei weiß, u. je zwei schwarz waren, in
dem Erstern sich drey rothe Würfel übereinander in den letztern diagonaliter
weisse, an den Spitzen ausgeschweifte, Spangen, mit schwarzen Nägeln
bezeichnet, befinden. Udalrich ehlichte Diethmuth von Trautmansdorf Leopolds von
Lembach Wittwe. Nach Spicil. Ritterkus. hieß ihre Schwester Crescentia v:
Rosenberg u. vermählte sich im Jahre 1452 mit Johann Paradeyser. - Der
erwähnten Ehe Georgs v. Rosenberg entsproß ein Sohn, der den Namen seines
Vaters erhielt, u. im Jahre 1477 Appolonia v. Reisberg, Tochter des Johann v.
Reisberg zu jener Zeit unter Vormundschaft ihres Oheims Wilhelm von demselben
Geschlechte welches in der Wappe einen goldenen Querbalken im schwarzen Felde
führte, ehlichte. Im Heurathsbriefe kömmt nichts von einer Verschreibung
seiner Seits vor, wohl aber, d[a]ß seine Gemahlin ihm zwey Hundert Gulden
Ungerich Dukaten= Gut zugebracht hat, die, falls er ohne Kinder vor seiner
Gattin verstürbe, [Seite 21] wieder auf deren Vetter / Oheim /
Wilhelm von Reisberg zurück zu fallen haben. Letzterwähnten Udelrichs v:
Rosenberg Sohn soll nach Specil.= Ritterkus mit einer Ursula von Papenheim,
Wittwe Ludwigs von Wildenstein, vermählt gewesen seyn, nach Philipp Mancinis
Manuskripte mit Herzog Albrecht von Baiern im Jahre 1487 zu Regensburg turniret
haben, und er soll manchmal Karl Konrad, zuweilen auch Konrad Karl genannt
werden. - Georgs v= Rosenberg, gestorben im Jahr 1499, u. Appollonia Reisberg Sohn
hieß Maximilian; dessen Gemahlin war Juliana v= Rattenburg / auch Rottenberg
genannt / Tochter Sigmunds von Rottenberg u. Margareth von Gleinitz beyde
Steyermärkischen Stammes, Rottenburgs Schild enthielt ein großes rothes Kreutz
auf blauen Grunde. Nach Phillipp Mancinis Manuscripte soll er sich meistens im
Gefolge Kaiser Carls des 5.ten befunden, u. dieses stäte Herumziehen sein
Vermögen so zerrüttet haben, d[a]ß er sich genöthiget sah, alle seine
Güter, die sämmtlich in Steyermark lagen, zu veräußern. Eben gedachter
Autor, Bucellinus u. auch Ritterkus nennen solche Lerchenau, Rothenthurn,
Rothenstein u. Rosenau. Noch findet sich ein Verkaufsbrief von Jahr 1530,
vermöge welchem er viele Parzellen an die Edlen Herrn Ruprecht, Günther, Georg
Andre und Georg Sigmund v: Herberstein, theils Brüder, theils Vettern,
verkaufte, welche Parzellen alle zum Thurme in Grusch[?] / Grüssau /, dessen
Wiesen, Aeker, Wälder, Burgfried, [Seite 22] Unterthanen, Vieh,
Gült und Bergrecht nähmlich gehörten. Des Kaufschillings geschieht nur in so
fern Erwähnung, daß Maximilian bezeugt, solchen bereits erhalten zu haben. Titians Meisterhand soll im Jahr 1526 Maximilians Bild gemahlt haben, solches
aber bei einer Feuersbrunst in Verlust gerathen seyn. Dessen Copie ist noch
vorhanden, läßt vermuthen, daß Maximilian ein stattlicher Ritter war,
schönen männlichen Angesichts mit ächt deutschen Gesichtszügen, blauen
Augen, fein gebogener Nase, hoher Stirn, Kastanien braunen rund geschnittenen,
vorne etwas gelockten, Haupthaaren. Lippe und Kinn zierte ein mäßiger Bart
derselben Farbe. - Dieses Bild ist mit zweyerley Wappen geziert, nehmlich einer
fünf blättrigen rothen Rose, auf silbernem Felde, und einer solchen, von
welcher die Hälfte roth, die andere Hälfte silbern ist, diese auf rothem jene
auf silbernem Felde, woraus zu vermuthen ist, d[a]ß die Rosenberge damahls
zweyerley Wappen geführt haben. - Er soll im Jahr 1550 zu Großsonntag in
Steyermark gestorben, und[?] begraben worden seyn, und seinen Söhnen Georg
Cristoph, und Ulrich nichts als sein Pettschaft[?] und einen silbernen Löffel
hinterlassen haben, so unbemittelt habe er geendet. Vermög Bucellinus,
Schönlebius u. Specil. Ritterkus hatte er drey Brüder u. zwey
Schwestern. Erstere hießen Sigismund, Sebastian u. Paul, welchen letzteren
jedoch Philip Mancini für den Sohn Konrads, der wie erwähnt, mit Ursula v=
Papenheim vermählt war, hält. Die Schwestern führten die Namen Sophie und
Helene. Sigismund hatte nach Bucellinus, eine Apolonia v: Klech zur Gattin,
welche das Schloß Grünberg besessen [Seite 23] haben soll. Eine
Empfangsbestätigung über ein Gelddokument ausgefertigt im Jahr 1509 von den
Brüdern Hans und Sebastian von Reisberg, nennt ihn den Bruder Maximilians von
Rosenberg / Siehe 16.te Beilage Seite 10 /.Im Jahre 1531 bestätigte er dem
Gemahle der Schwester seiner Frau, dem Edlen Hanns Georg v= Pernegg, er habe von
dessen Gattin Ellena /: Helene / für die seinige anderthalb Hundert Pfund,
vermöge Theil Register, aus der Verlassenschaft ihres Vaters Hanns von Klech
erhalten, welche für das Schloß Greyenberg herauszuzahlen kamen. - Im Jahr
1537 stellte er mittelst einer noch vorhandenen Vollmacht zu Gratz dem Bürger
Kisehl als seinen Prokurator gegen Bernhard Stadler und Andere auf, mit dem
Versprechen, ihm, solange, diese Geschäfte dauern, jährlich am St: Martin=
Tage Einen Startin Wein und zwey Rheinische Gulden verabfolgen zu lassen. Er
sowohl, als seine Gattin sollen zu Großsonntag gestorben, und dort begraben
worden seyn. Sebastian v= Rosenberg war nach Philipp Mancinis Manuskripte, Ritter des
Deutschen Ordens, hat nach Megisser bey der ersten Türkischen Belagerung Wiens
1529 tapfer mitgefochten, schloß bey dieser Gelegenheit einen innigen
freundschafts Bund mit Walther von Kronberg, dem damahligen Großmeister des
Deutschen Ordens, starb zu Germersheim im Jahre 1542, und ward daselbst mit
seinem Freunde, deren Grab dasselbe Monument zierte, begraben. Auf solchem
befand sich nebst der Wappe Kronbergs die Rosenbergs, nämlich eine rothe fünf
blättrige Rose, auf silbernem [Seite 24] Grunde, über welchem
Schilde ein gekrönter Helm, auf dem eine, mit eben beschriebener ganz gleiche
Rose prangte, gemahlt war. Während des Spanischen Sukzessions Kriegs ward
dieses, nur hölzerne, Monument zerstört. - Noch findet sich ein gut gemahltes
Bild Sebastians, aus welchem zu entnehmen ist, daß er seinem Bruder Maximilian
muß ähnlich gesehen haben; dessen, und seines Bruders Maximilian Stammtafel
von 16 adelichen Ahnen befindet sich auf der 1.ten Beilage. - Paul v= Rosenberg soll, nach Mancini im Jahre 1519 als Sanct Jakobs Ritter
aus Spanien zurückgekehrt seyn, u. Margaretha, Leonhards' von Herberstein und
Barbaras Burg=Gräfin von Lung[?] Tochter, Sigmunds von Schauemfuess Wittwe zum
Weibe gehabt haben. - Sophie, Schwester Maximilians v. Rosenberg, heurathete im Jahre 1503 den
Edlen Klement Haller, Pfleger zu Güns. Helene ehelichte 1510 Ulrich Gschürr,
in welchem Jahre, sie schriftlich bestätigt, von ihren Brüdern, Maximilian und
Sigmund von Rosenberg als Heurathsgut und Heimsteuer Zwey und Dreißig Pfund
Pfennig bekommen, und hiermit den ihr aus der Verlassenschaft ihres Vaters Jörg
/ Georg / v= Rosenberg gebührenden Antheil ganz erhalten zu haben. -
Maximilians älterer Sohn, Georg Kristoph, begab sich seiner Mittellosigkeit
wegen, da er wie bereits erwähnt nichts von seinem Vater ererbt hatte,
gleichsam seyn Glück zu suchen, nach Oesterreich, und [Seite 25] trat
daselbst in Kaiserliche Kriegsdienste. - Als er sich in solchen Diensten 1571 zu
Raab in Ungarn befand, empfahl ihn sein eigentlicher Landesherr Erzherzog Carl
/: Vater des nachmahligen Kaisers Ferdinand des zweiten :/ bestens seinem Bruder
Kaiser Maximilian den zweiten, durch ein aus Gratz datirtes Schreiben, in
welchem er seines Landmanns und lieben getreuen Kristoph Georgs v= Rosenberg
stätes Wohlverhalten rühmt, und I[h].r[e] Römisch. Kaiserliche Majestät
bittet, ihm fernerhin durch Angedeihung seiner Huld beförderlich zu seyn. Diese
Anempfehlung scheint jedoch Anfangs nicht beachtet worden zu seyn, da sich noch
ein Schreiben von ihm an Erzherzog Ernst (Sohn des Kaisers' Maximilian des
zweiten, Bruder des Kaisers, Rudolph des zweyten, und damals Statthalter, wie
auch Feldherr der Kaiserlichen Armee, in jenem Lande) vorfindet, in welchem er
jenem Prinzen verspricht, obschon er bereits Willens war, sich fort zu begeben,
/ wahrscheinlich den Dienst zu verlassen / doch jetzt, auf die erhaltene
Vertröstung I.[h]r[er] Durchlaucht des Erzherzogs, sich noch an demselben
Gränz Orte / der Platz ist nicht genannt / verwenden zu lassen, auch dankte er
für die ihm gesendete Unterstützung von 500 Fl. / wahrscheinlich Pfund
Pfeninge /. Im Jahr 1579 war er Hauptmann / das ist Commandant / der damahls,
wegen zu jener Zeit so naher Türkischer Gränze, sehr [Seite 26] wichtigen
Festung Totis in Ungarn. Als solcher machte er sich mittels eines offenen, aus
Wien von eben genanntem Jahre datirten Briefes verbindlich, allen Pflichten
eines Standes von der Herrn= und Ritter=Schaft des Erzherzogthums Oesterreich
unter der Enns nachzukommen, nachdem er dem Herren=Stande jenes Landes beym
letzten, im Monathe März desselben Jahres stattgehabten Landtage einverleibt
worden sey, und zwar auf sein Gesuch, mit Berücksichtigung seines alt adelichen
Herkommens ( Siehe 16 Beilage Seite 11). In demselben Jahre schrieb er von Totis
aus, an seinen Bruder Ulrich, Salzburgischen Verwalter zu Sct. Andre in
Kärnthen, des Inhalts, er wisse nicht, ob seine Schwester Kristina seine Briefe
erhalten habe, der Uiberbringer des Briefes Hanns Adam Schenpichle[r], ein
Kärnthner, der einige Zeit hindurch unter seiner Oberhauptmannschaft gestanden,
werde ihm allerley berichten. Im Jahre 1584 stellte er als Ober=Hauptman von Tottis an seine eben erwähnte
Schwester Kristina, und ihre zwey Söhne Tobias und Franz Wangner, einen Paß,
mit dem bedeuten, aus, d[a]ß, weil er hörte, d[a]ß in Wien und der Umgegend
zu jener Zeit soviele Sterblichkeit geherscht, er ihnen befohlen habe, diese
Orte zu meiden, und den Weg straks nach Kärnten zu nehmen. Bucellinus giebt ihm
zum Weib Anna Geyerinn v= Osterburg. Nur eine Tochter hinterließ er, [Seite
27] die dann den Georg Wagen von Wagensperg heurathete, seine übrigen
Kinder nemlich ein Sohn und noch eine Tochter starben schon im Jahre 1581, wie
er seinen Bruder Ullrich benachrichigte. Auch nach Bucellinus, soll er Totis mit
Ruhm gegen die Türken vertheidigt haben. - Sein Tod erfolgte am 10. Februar
1586, wie aus einem Parte-Briefe des bereits erwähnten Thobias Wangner seines
Neffen, an Ulrich v. Rosenberg zu entnehmen ist, und zwar nach Siebentägigen
Leiden. In seinem noch vorfindigen Testamente vom 6. Februar des nähmlichen
Jahres kömmt vor, d[a]ß er seine Tochter Kristina zur Universal Erbin
einsetzte, ihr seine Kleinodien und Silbergeschmeide, auch was ihm Gott mehr
durch seinen reichen Seegen beschert habe, schenkte, unter Vormundschaft des
Edlen Herrn Erasmus Traun kaiserl: Hofkriegsraths auch Obristen zu Kommern und
seines Vetters Thobias Wangner, die er bittet sich als treue Pflegväter seiner
Tochter zu verhalten, sie in Gottseeliger Zucht auferziehen zu wollen. Ersteren
vermachte er zwey gute Rosse, mit allem Zugehör, letzteren drey, welche sie von
allen seinen Pferden aussuchen könten, auch sollen sie das tauglichste von
selben für den Erzherzog Ernst auswählen, solches I[hre].r Durchlaucht
verehren, u. ihm um Gottes Willen bitten, das Eigenthum der Mühle zu Tottis,
welche zuvor von der Niederösterreichi= Kammer ihm bewilligt worden war, zu
bestätigen. Dieser Mühle Nutzen ließ er auf Lebensdauer, seinem Vetter, dem
er noch überdies Ein Tausend Thaler vermachte. Mehrere seiner Untergebenen und [Seite
28] seiner Diener erhielten Kleinigkeiten, als Horbath Paule sein
Lieut.[nant] sein Weissenburger Roß, Lukas Pfeffer sein Stallmeister einen
guten Klepper, Fähnrich Benedict ein Pürst Pixl / Jagd Flinte / u. so weiter.
Noch findet sich ein gut gemahltes Bild Georgs', welches nach einem, in Ungarn
sich befundenen, im Jahre 1580, als er 45 Jahre zählte, gemahlten Bild, copirt
worden seyn soll, dem zufolge er sehr starken Körperbaues mit vollem Gesichte,
blühenden Aussehen, blauen Augen, etwas gebogener Nase war. Er trug einen
langen spitzen Knebel und starken Lippenbart lichtbrauner Farbe. Die Kopfhare
derselben Farbe sind an der Stirne gerade abgeschnitten, und fallen rückwärts
in fünf wellenförmigen Locken über den Scheitel und Hals. - Ulrichs' v=
Rosenberg, zweiter Sohn Maximilian, zog Armuths halber aus Steiermark nach
Kärnthen, der Heimat der Ersten vom Rosenbergisch. Geschlecht, zurück, wo er
ärmlich u. unbekannt kümerlich sich das Leben fristete, bis er sich im Jahre
1565 in jenem Lande / welches nun fortan der Sitz der Rosenberge ward / mit
Margaretha v. Hagendorf, Georgs' v. Lembschitz Wittwe, welche die Letzte ihres
Hauses war, und Vermögen besaß, vermählte. Die Wappe ihres Hauses bestand aus
einem weissen Felde das schräg von der linken zur Rechten mit einem Schwarzen
durchzogen war, in welchen letzteren sich drey Mühlsteine, weisser Farbe, nach
einander gestellt, befanden. Im Heurathsbriefe verschrieb sie ihm Zwey Hundert
Pfund Pfenninge, u. er ihr / wahrscheinlich nur der Form nach / Hundert Pfund /
Siehe 16. Beilage Seite 12 /. Nach seiner Vermählung trat er in erzbischoflich.
Salzburgisch. [Seite 29] Dienste, u. ward Salzburgisch. Verwalter
zu St. André in Kärnten. Im Jahre 1589 schrieben ihm unter einem die bereits
erwähnten Vormünder seiner Nichte Christine, er werde nächstens die
begehrten, im Nachlasse seines Bruders Kristoph Georg sich vorgefundenen
Familienschriften erhalten, u. er möchte als naher Verwandter seinen Rath
ertheilen; ein guter junger Gsell / Jüngling / Georg Wagen Herrn Christophs
Wagen Sohn, der noch drey Brüder habe, u. im Lande Krain ein Haus, Namens
Wagensperg besitze, werbe nähmlich um Christine, sie glauben daß jenes
Jünglings Vermögen, obschon er von gutem Herkommen ist, nicht groß seyn,
vielleicht wisse Ulrich eine andere Heurathsgelegenheit für seine Nichte, die
sie, wenn sie gleich nicht sehr reich sey, gern wohl versorgen möchte / für
sie eine gute Parthie finden möchten /. Ulrich muß keine bessere Parthie
gefunden haben, da Christine, wie schon erwähnt wurde, doch eben gedachten
Georg Wagen ehelichte. Erst im Jahre 1593 stellten ihm Christine u. ihr Gemahl
die oberwähnten Rosenbergischen Familienschriften zurück. Unter solchen, deren
Zahl sich auf Vierzig belief, befand sich ein Stiftbrief vom Jahr 1377, mehrere
Heurathsbriefe vom Jahr 1414 angefangen, Kaufsbriefe, Versatz=, Vertrags= u.
Verzichtbriefe, Gerichts=Zeugbriefe u. dergleichen. Zwey Jahre darauf starb
Ulrich und ward zu St. Marein im Lavanthale Kärnthens in der Kirche, bey einem
Altare bestattet, welchen er hatte aufrichten lassen, u. bey welchem später
auch seine Gattin begraben wurde, / Im Jahre 1606 war sie noch am Leben / so wie
auch einige ihrer vor seinem Hintritt verstorbenen Kinder, von denen aber nur
Salome auf den Epitaphium genannt war, neben welcher der Edle Wolf v. Stegen,
ihr Gemahl ruht. Noch giebt es ein Bild Ulrichs', welches von einem Holbein,
glaublich von einem Bruder des [Seite 30] berühmten Holbein
gemahlt seyn soll, dieses Kunstprodukt von vielen[?] Verdienst ließ
Fürstin Kunegunde Rosenberg im Jahre 1837 durch einen sehr geschickten
Restaurateur, Namens Engert, zu Wien, wieder herstellen, da es sich bereits in
sehr übelem Zustande befunden hatte. Ulrichs Gesichtszüge waren, obschon nicht
so regelmaßig als die seines Vaters, doch angenehm, er scheint ein stattlicher
Mann gewesen zu seyn. Er trug seine lichtbraunen Haare kurz abgeschnitten, vorne
mit einem kleinen Schopf, hatte einen kleinen Lippen und Knebelbart. Auf dem
Daumen der linken Hand trägt er einen Ring, auf dem noch eine Rose bemerkbar
ist. Die beygemahlte Wappe ist bronce=farb, zur Hälfte eine fünfblättrige
Rose, zur Hälfte ein Querbalken, mit drey Kugeln / eigentlich Mühlsteine /
letztere das Hagendorfische Schild. - Dessen Stammtafel von 16 adelichen Ahnen
befindet sich auf der zweiten Beilage. - Nach Bucellinus u. Speci= Ritterkus hinterließ
Ulrich auch eine Tochter, Namens Dorothea, welche mit Paul Leobnegg vermählt
ward, und nur Einen Sohn, Andreas v. Rosenberg, der im Jahre 1596 Katharina
Weissinn von Schmelzhof[en] ehelichte. Deren Geschlecht führte in seiner Wappe
zwey aufrecht stehende doppelt geschnizte, blaue Löwen von denen sich jeder auf
einem rothen Eckfeld, der Eine oben, der Andere unten befand. Die zwey andern
Eckfelder, von Goldfarbe enthielten schwarze, einen Spitzen Winkel bildende,
Eckfelder. Erzherzog Ferdinand / nachmahliger Kaiser, Ferdinand der zweyte /
damahls Beherscher Innerösterreichs, berief ihn im Jahr 1611 zu dem in
Klagenfurt ausgeschriebenen Landtage, mit dem Bemerken, der Erzherzog habe
bisher wahrgenommen, d[a]ß zu den früher für Kärnthen ausgeschriebenen
Landtägen, sowohl von den Prälaten u. Geistlichen, wie auch Katholisch.
Landleuten / Landständen /, entweder wenige oder doch spät erst erschienen
seyen, oder auch vor dem Abschluß sich [Seite 31] wieder entfernt
hätten, hieraus sei der Nachtheil erflossen, d[a]ß in Allem die Unkatholischen
die meisten Stimen hatten, d[a]ß die Handhabung für das beste der katholisch.
Religion u. des Pollitischen gemeinen Wesens hierdurch erschwert und so länger
kein Beschluß gefaßt worden sey. Er kenne gar wohl den Eifer des Andreas für
das beste der Katholischen Religion, so wie für die Beförderung der gemeinen
Wohlfahrt, Andreas könne solches aber nicht besser erweisen, noch sich um das
gemeine / gemeinsame / Vaterland mehr verdient machen, als wenn er bey den
deswegen angestellten Zusammenkünft.[en] mit Rath u. That das Seinige erzeugte.
Andreas möchte daher zu rechter Zeit, nemlich zum Anfange des Landtags, in
Klagenfurt am 21. desselben Monaths Februar, persönlich, gutwillig erscheinen,
bis zum Beschluss aus harren, sicher, außer erheblichen Gründen, und ohne
Gestattung des landesfürstlich. Comissaers früher nicht abreisen, womit er
nicht allein der gemeinen Wohlfahrt Nutzen schuldigerweise wird befördern
helfen, sondern auch dem Erzherzoge einen angenehmen Gefallen erweise /: Siehe
16.te Beil: Seite 15 :/. Im Jahre 1613 ward er von Seite der
Landeshauptmannschaft Kärnthens aufgefordert, eines Fischerey=Rechtsprozesses
wegen, den der Bischof von Lavant gegen Sabina v. Khüenberg führte, als Zeuge
zu dienen, wogegen er sich aber weigerte, weil solches ihm als steyrischen
Landstand von der Steyermärkischen Landeshauptmanschaft unmittelbar müsse
bedeutet werden, da er nur deren Jurisdiction unterstehe, was dann auch geschach,
und [Seite 32] worauf er die verlangte Zeugenschaft, aus Sanct[?]
Andre datirt, ausstellte. Im Jahr 1617 starb er zu St: Andre im Lavanthale u.
ward daselbst bey seinen schon früher verstorbenen Kindern Anna, Sabina u.
Dorothea begraben. Er soll ein sehr gesunder kraftvoller Mann gewesen seyn. Aus
der, seinem, nur mittelmäßig gemahltem, noch vorfindigem Bilde, beygesetzten
Schrift, erhellt, d[a]ß solches im Jahre 1596, als er Dreissig Jahre zählte,
gemahlt worden sey: Seine Gesichtszüge sind, ohne schön zu seyn, sinnig,
verrathen Geist, die Augen sind Blau, die Nase etwas wenig gekrümmet, Haupthare
Knebel u. Lippenbart braun, Ersteres lockig. - Seine Stammtafel von 16 adelichen
Ahnen befindet sich auf der 3.ten Beilage. - Außer einem Sohne, Namens Johann
Andreas, geb: den 4. September im Jahre 1600 zu St: Andre in Laventhale,
hinterließ er von seiner einzigen Gattin keine Kinder. Als dieser Johann
Andreas erst zwanzig Jahre zählte, nämlich im Jahre 1620, vermählte er sich
mit Johanna Freyin v: Kulmer (deren Wappe bestand damahls aus einem schräg
durch das Schild laufenden schwarzen Balken, oberhalb auf silbernem, unterhalb
auf rothem Grunde) verwittwetem Edlen von Jäklin, Tochter Bernhards v: Kulmer,
u. der Katharina v. Silberberg. Der Heurathsbrief enthält, daß seine Frau ihm
als Heurathsgut u. Heimsteuer Sechs Hundert Gulden Rheinisch zugebracht, er ihr
solche nach Landesgewohnheit mit eben soviel wiederlegt habe, u. zwar[?] jeder
Gulden zu fünfzehn Patzen oder 60 Kreuzer guter deutscher Währung gerechnet,
d[a]ß er diese Zwölfhundert Gulden mit all seinem gegenwärtigen u. noch zu
genwinenden Hab= u. Gut versichere, stürbe sie früher als er, so sollen die
von ihr zugebrachten Sechs Hundert Gulden Zeitlebens von ihm benützt werden
könen, nach seinem Tode der Gattin nächsten Erben zurückfallen, sollte aber
Johann Andres früher sterben, so soll jedenfalls eben gedachtes, von ihr
zugebrachtes, Geld ihr heimfallen. Die Sechshundert Gulden Wiederlag aber soll
sie in eben bemerkten Falle auch Lebenslang benützen, mit dem Bedeuten jedoch,
d[a]ß diese auf ein gewisses Ort oder Grundstück in Kärnthen anzulegen
wären, damit seine nächsten Erben versichert seyen, diese Summa nach ihrem
Hinscheiden zu erhalten. Sein ganzes übriges Hab und Gut soll in eben gedachtem
Falle ganz, wenn sie miteinander keine Kinder hinterließen, u. halb wenn
solches wäre, ihr solange zum Genuß bleiben, als sie ihren Wittwenstand nicht
verändern würde, dasselbe hätte vice versa zu geschehen, wenn er vor ihr
stürbe, nur nehme er von dieser Maßregel alle Schulden / wahrscheinlich an ihr
/ dann seine Kleider, Mannswehren, Harnisch und Pichsen / Flinten / sie ihre
Kleidungsstücke, Keinodien, Goldene Ketten, Ringe, Frauenschmuck u. dergleichen
aus. - Dann wird ihr in diesem Heurathsbrief als wittibliche Abfertigung wie es
ihrem Stande gebühre, ein Gutschirwagen / Kutsche / sammt zwey guten Rossen,
mit allen Zugehöre verheissen. Endlich solle ihren Kindern aus der Jäklischen
Ehe, wenn sie vor ihren Gemahl stürbe und diese dann noch am Leben wären, vom
Johann Andreas aus ihrem Verlasse Einhundert fünfzig Gulden eingeantwortet werden.
- Als Zeugen erbothen sich Herr Hanns Khulmer zu Rosenbichl und Hohenstein auf
Tachenstein[?], [Seite 34] Landschafts=Verordneter von Kärnthen,
Herr Georg Andre Weiß von Schmelzhofen u. Weissenegg, seinen Vetter, u. den
Herrn Georg Leonhard Khulmer zu Rosenbichl u. Diettrichstein, seinen Schwager.
Denen Unterschriften fügten sie ihre Wapen bey, die des Rosenbergers wie
gewöhnlich aus einer fünf blättrigen Rose, die der Khulmer aus zwey Sternen
u. in den andern Ecken aus zwe[y] geflügelten Armen bestehend, welche letztere
Schwerter hielten mit einen Querbalken in der Mitte, letzteres die eigentliche
Kulmerische Hauptwappe, während das Übrige von der Familie deren von Rumpff
scheint entlehnt worden zu seyn, mit welchem Recht, ist nicht zu entnehmen. Die
Schmelzhofische Wappe bestand aus zwey aufrecht stehenden doppelt
geschürzten[?] Löwen in zwey Eckfeldern, während sich in den zwey andern,
Balken befanden, deren jeder einen spitzend Winkel bildet. - Im Jahr 1621 ward
ihm von der Kärnthnerischen Landschaft auf sein Ansuchen ein Dekret
zugefertigt, des Inhaltes, es werde ihm rücksichtlich seines alt adelichen
Herkommens, u. daß nicht alleine er, sondern auch von seinen Vorältern mehrere
im Lande Kärnthen adelig gebohren wurden, dann, daß er sich durch seine
Vermählung, mit einem altadelichem landständisch. Kärnthnerischen Geschlechte
verbunden, endlich durch alte briefliche Instrumen[t] Urkunden u. Wappenbuch der
Herren u. Landleute des Herzogthums Steyer[mark] [Seite 35] erwiesen
habe, d[a]ß seine Familie seit viel Jahren der Landschaft des letztern
Herzogthums theilhaftig sey, auch jene des Herzogthums Kärnthen ertheilt, und
zwar für sich u. seine Erben, doch müsse er sich, der Landtafel Ordnung
zufolge, ehestens mit Fünfzig Pfund Herrn=Gült im landschaftlichen Gültenbuch
beansagt machen / einen landschaftlichen Realität=Besitz ausweisen, die mit
soviel beansagt ist / unterdessen habe er bis er zu einem solchen Besitze
gelangt, bei dem ständischen General Einnehmer Amt Zehentausend Gulden gegen
Fünf von Hundert Verzinsung anzulegen / Siehe 17. Beilage Seite 1 /. Es scheint
d[a]ß dieses Dekret von ihm eigentlich zur mehreren Sicherung angesucht worden
war, denn d[a]ß seine Familie schon früher die Landstandschaft in Kärnthen
besaß, geht schon, aus dem erwähnten Schreiben vom Jahre 1611 des Erzherzogs
Ferdinand an seinen Vater Andreas, in welchem er diesen zum Landtage nach
Klagenfurt bescheidet, hervor. Im Jahre 1612 kaufte er das kleine zwischen St:
Veit u. Tanzenberg liegende Gut Niederndorf vom Herren v: Haagen, verkaufte es
aber nach Acht Jahren gegen die, nur eine Meile von Klagenfurt befindliche
kleine Herrschaft Mageregg, welche er aber im Jahre 1660 dem Freyherrn v:
Dietenhofen verkaufte. - Im Jahre 1620 kaufte er die schöne, zwischen
Klagenfurt [Seite 36] u. Völkermarkt liegende Herrschaft
Grafenstein vom Gräfl= Windischgrätzischen Erben. Im Jahre 1633 ward Johann
Andreas vom Kaiser Ferdinand den zweiten sammt seinen ehelichen Nachkommen
beyderley Geschlechtes in den Freyherrn=Stand des heil: Römischen Reichs und
der kaiserl= Erblande erhoben /: Siehe 16. Beilage Seite 16 :/. Als Gründe für
sie sind angeführt; d[a]s uraltadeliche redliche u. Rittermäßige herkommen
Namen u. Stammen des lieben getreuen Hanns Andre Rosenberger, Landrath des
Herzogthums Kärnthen, die vielfaltigen, ansehnlichen u. nützlichen Dienste,
welche seine Vorältern seit undenklichen Zeiten dem Reiche, dem Haus Oestereich,
dem ganzen gemeinen Christlichen Wesen in Friedens u. Kriegszeiten, bey Hof u.
im Lande gegen den Türkischen, Erbfeind bey Empörungen u. in vielen andern
Kriegsgelegenheiten stets getreu, unerschrocken, weder Leben noch Vermögen
schonend, erwiesen haben. So habe in späterer Zeit unter der Regierung Kaiser
Rudolphs' des zweyten, seines Ahnherrn Bruder Georg Christoph v= Rosenberg viele
Jahre lang als wirklicher Kriegsrath und Oberhauptman der Ungarischen Festung
Dotis bis zu seinem Tode mit aller Ritterlichen Tapferkeit u. Beförderung des
lieben Vaterlandes Wohl seinem Amte vorgestanden. So habe auch er, Johan
Andreas, dem Beispiele seiner Vorältern folgend, sich um das gemeine Beßte
ebenfalls im Krieg u. Frieden verdient gemacht, die schon Neun Jahre begleitende
[Seite 37] Landrathstelle, dann das Landvizedomamt in Kärnthen u.
andere ihm aufgetragene sehr wichtige Geschäfte, stäts mit trefflichem
Verstande u. Geschicklichkeit ausgeführt. Durch dasselbe v: 2. August aus Wien
datirte Patent erhielten die Rosenberge den Titel Freyherr / oder Freyin / auf
Lerchenau, Herrn / oder Herrinn / zu Magerek u. Grafenstein mit dem Bedeuten
d[a]ß Einhundert March löthig. Goldes jener als Strafe, zur Hälfte der
Kaiserl: Kammer, zur Hälfte dem beleidigten zu zahlen habe, die ihn u. seine
Nachkommen nicht als Freyherrn anerkennen wollen. - Als Wappe erhielt das
freyherrliche Geschlecht: Ein in vier gleiche Hauptfelder getheiltes Schild, in
dessen zwey schräg oben u. unten einander gegen über liegenden Feldern sich
die Hagendorfische Wappe, nemlich ein schräger schwarzer Balken auf silbernem
Grunde u. in diesem Balken drey silberne Mühlsteine nach der Länge des Balkens
befanden. Die andern beyden, einander ebenfalls schräg entgegengesetzten Felder
nahmen die eine alt Rosenberg. Wappe / daß die Rosenberge zweyerley Wappen
führten, geschah bey der Beschreibung des Bildes Maximilians v. Rosenberg
Erwähnung / ein, nämlich halbrothe, halbweisse Rose, die erste Hälfte auf
weissem die Andere auf rothem Grunde. Auf diesem, in vier Felder getheilten,
Wappenschild lag in der Mitte ein kleines silbernes Herzschild, auf dem sich die
andere Alt=Rosenbergi.= Wappe, nämlich eine ganz rothe, oder rubin farbe fünf
blättrige volle Rose, mit grünen Blättchen zwischen den Rosenblättern
befand. Eine Freyherrn Krone deckte dieses Herzschild, drey offene adeliche [Seite
38] rittermäßige goldene Thurnierhelme waren ober dem großen Schilde,
von denen die beyderseitigen mit einer goldenen Königskrone geziert waren.
Uiber der rechten dieser Kronen prangte die Hagendorfische Helmzier, nähmlich
offene silberfarbe, einwärts gewendete Adlersflügeln, von denen jeder schräg
durch den schon beschriebenen schrägen Balken mit Mühlsteinen durchschnitten
war. - Ober der linken Krone war ein aufrecht gestellter, nach der Länge
abgetheilter, innen weisser, u. gegen Aussen rother, spitzer Hut oben mit der
zweyfarbigen Rose. Auf dem mittlern, nicht gekrönten, Helme befand sich die mit
dem Mittelschilde gleiche, rubin farbe Rose, Roth u. weiß waren die Decken der
beyden Rosenberg. Helme, schwarz u. weiß jene des zur Hagendorfischen Wappe
gehörigen Helms. In dem, im Jahre 1832 erschienenem, Werk des Herrn Konsistorial=Rathes
Heinrich Herrmann, betitelt: Klagenfurt wie es war u. ist, Seite 38 u. 39 kömmt
vor, daß im Juny 1636 das Jesuiten Kollegium zu Klagenfurt von einer Rotte
fanatischer Lutheraner erstürmt, u. ausgeplündert worden sey, nachdem sich die
Jesuitten noch zeitlich genug in das sogenannte Seminaristökl[?] in der
Volkermarkter Vorstadt geflüchtet hätten, das sie aber des andern Tags, in die
Kleidungen ihrer Domestiken gehüllt, ebenfalls jenem heran stürmenden Gesindel
räumen, u. nach Eberndorf flüchten mußten, von wo sie jedoch schon nach acht
Tägen Freyherr Andreas v: Rosenberg als ein teurer Achatis[?], wie die
Jesuitten ihm nannten, wieder in ihr Kollegium zurück führte. Um das Jahr 1638
erbaute Johann Andreas das erste Stockwerk des noch in Grafenstein stehenden [Seite
39] Schloßes anstatt einer Ritterburg, die wahrscheinlich damahls schon
Ruine war, und von der nur mehr wenige Fundament Mauern auf einem hohen Felsen,
gegen über des jetzigen Schloßes, von solchen durch Auen und die Gurk
getrennet, bemerkbar sind. - Dies alte Schloß soll Lerchenau geheißen haben.
Alt=Grafenstein aber scheint, von einigen wenigen Ruinen zu schließen, mehr
Gurk abwärts, ebenfalls auf einem hohen Berge, Skarbin genannt, gestanden zu
haben. - Im Jahre 1639 ist er nach Absterben des damahligen Burggrafens
Gottfried v: Schrottenbach mit einhelliger Stimme aller Landstände, nach
vieljähriger Verwaltung des kärntnerisch. Lands=Vizedoms= oder
Landesverwalters=Amts an dessen Stelle, zum Burggrafen und verordneten
Präsidenten des Herzogthums Kärnthen erwählt worden, welche Stelle er bis zu
seinem Tode rühmlich verwaltete. -
Die Wappe der Agnes Prinzessin aus Kärnthen soll bestanden haben aus vier
weissen Feldern, die gleicher größe waren, u. deren rechtes Oberes und linkes
Unters, jedes mit einem auf den Hinterfüssen stehenden, rechts gewendeten,
rothen Löwen geziert war, während sich in jedem der andern [Seite 10] zwey
Feldern drey übereinander geordnete Löwen in schwarzem Felde, welche auf den
vier Füssen standen, befanden, indessen dürfte dies vielleicht die Wappe der
Grafen von Ortenberg[?] im Mürzthale gewesen seyn, daher nicht in Rede
stehender Agnes aus dem Geschlechte der Spanheim. Die Wappe des Hauses Ortenburg
war in Vier gleich große Felder eingetheilt. Von dem rechten obern Eck des
rechten obern Feldes bis zu dem linken untern Eck des linken untern Feldes,
welche beyde Felder lichtroth waren, durchschnitt ein weisser Ast oder Stamm das
Schild. Die anderen zwey Felder, weisser Farbe, waren jedes mit drey lichtrothen
Adlerschwingen so gezier[t], daß je zwey Obere Eine Schwinge unter sich hatten,
die Obern einwärts, die Untern auswärts gekehrt. Die Untern waren von den
Obern durch aufwärts gescheitelte schwarze Linie getrennt.